Publikationen
- D&O
- Directors & Officers:Personen des Vorstands und Direktoren mit besonders hervorgehobener Position, für die eine besondere Haftung nach amerikanischem Recht zur Anwendung kommt. In Deutschland ebenfalls im Gebrauch, im Zusammenhang einer D&O-Versicherung, die Schäden am Unternehmen, die von D&O verursacht wurden, teilweise abdeckt.
- Disclosure Committee
- Ist ein unternehmensinteres Diskussions- und Entscheidungskommittee, das die zu veröffentlichende Information des Unternehmens an die Kapitalmärkte (vom Geschäftsbericht bis zur Ad-hoc-Mitteilung) vorab prüft und dem Vorstand eine Empfehlung ausspricht. Diese Art von Komitee zu etablieren wird Unternehmen, die an den amerikanischen Börsen notiert sind, von der dortigen Regulierungsbehörde SEC dringend empfohlen. Das Komitee ist zusammengesetzt aus allen Top-Managern, die für die Veröffentlichung von Kapitalmarktinformationen Verantwortung übernehmen, d. h. aus Finanz- und Rechnungswesen, Controlling, Investor Relation, Public Relations, Human Resources sowie möglichen Stäben von VV und VF. Die IR kann in diesem Komitee eine beratende Funktion einnehmen und selbst dort über Prüfungen der Finanberichterstattung referieren. Sie sollte jedoch kein Stimmrecht haben, da dieses Komitee operative Aufgaben wahrnimmt.
- Dolose Handlungen
- sind Handlungen von Mitarbeitern und Managern eines Unternehmens, die das Ziel einer grob fahrlässigen oder vorsätzlichen Schädigung haben, in vielen Fällen auch mit dem Ziel persönlicher Bereicherung. Die IR geht mit der Revisionsart CO diesen Handlungen nach, wenn nicht im Unternehmen die Aufgabe einem besonderen Bereich, dem Bereich der Unternehmenssicherheit zugeordnet wurde.
- EFQM
- European Foundation for Quality Management
- Endorsement
- Ist ein Anerkennungsverfahren, das neu entstehende sowie überarbeitete IFRS und IFRIC zu durchlaufen haben, bevor sie auf EU-Ebene verbindlich werden. Die EU-Instanzen bewahren damit weiterhin ihre legislative Kompetenz. Sie haben das Recht, die IFRS vor ihrere Umsetzung in europäisches Recht zu kontrollieren und nur bei Übereinstimmung mit den EG-Richtlinien und den europäischen Interessen zu verabschieden.
- Enforcement
- Umfasst die Überwachung der ordnungsgemäßen Anwendung der Standards. Ein EU-einheitliches Konzept existiert bisher nicht. Von der EU-Kommission wurde nur die Einhaltung bestimmter Kriterien im Rahmen der Abschlussprüfung gefordert, was in der 8. EU-RL niedergelegt wurde. In Deutschland besteht ein dualer Ansatz. Im Rahmen eines "Zweistufenmodell-Enforcements" wird zunächst die privatrechtlich organisierte, vom BMJ im Einvernehmen mit dem BMF anerkannte Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung tätig, wärend auf der zweiten Stufe ggf. die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht eingreift, um die Veröffentlichung eventueller Bilanzfehler anzuordnen oder um eine eigene Prüfung mit hoheitlichen Mitteln durchzusetzen.
- Entscheidungsregeln
- Legt durch schriftlich fixierte Regelungen oder Algorhythmen fest, welche Aktionen aufgrund welcher Datenkonstellationen zu treffen sind und ist meistens Teil eines Steuerungsmechanismus.
- Exposure Draft
- Lösungsansatz in Rahmen eines formellen Standardsetzungsverfahrens, dem sog. Due Process. Danach sollen möglichst viele verschiedene Organisationen und Personen in die Entwicklung eines Standards im Rahmen der internationalen Rechnungslegung oder auch der Standards des IIA eingebunden werden. Der Exposure Draft ist dann der verabschiedete und veröffentlichte favorisierte Lösungsansatz der jeweiligen Institution. Die interessierte Öffentlichkeit ist zur Kommentierung des Exposure Draft aufgefordert. Die Kommentierungsfrist umfasst überlicherweise drei Monate. Erst nach Auswertung und Beratung wird dann der neue Standard veröffentlicht.
- FA
- Financial Auditing ist die klassische der 4 Revisionsarten FA, CO, OA, MA. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Funktionen und Prozessen im Finanz- und Rechnungswesen unter der Haupt-Zielsetzung der ordnungsgemäßen Berichterstattung, intern und extern sowie mit dem Schutz des Vermögens einer Firma.
- Feedback-Mechanismus
- Stellt mit Hilfe von Messverfahren Abweichungen zwischen einem Istzustand und einem vorgegebenen Sollzustand innerhalb eines Prozesses fest und meldet diese Abweichungen kontinuierlich oder in gewissen Zeitabständen an den Steuerungsmechanismus, der mit Hilfe dieser Informationen Aktivitäten veranlassen kann, den gewünschten Sollzustand wieder zu erreichen.
- Follow-Up
- Ist ein Vorgang, mit dessen Hilfe die IR die Angemessenheit, Effizienz und Rechtzeitigkeit der aufgrund der berichteten Prüfungsfeststellungen und Empfehlungen vom Management veranlassten Maßnahmen beurteilt. Hierzu gehören auch die Feststellungen und Empfehlungen der externen Abschlussprüfer und anderer externer Prüfer. Im Rahmen des Follow-Up ist festzustellen, ob das Management aufgrund der Prüfungsergebnisse Korrektumaßnahmen veranlasst hat, die zum erwarteten Ergebnis geführt haben oder ob sie unterblieben sind und das verbleibende Restrisiko getragen wird.
- Fraud
- Umfasst jedes betrügerische Verhalten in der Absicht, einen Dritten zu benachteiligen. Es handelt sich um eine betriebswirtschaftliche Sammelbezeichnung wie dolose Handlung, die eine Reihe von juristischen Tatbeständen einschließt. So gehört dazu auch jede vorsätzlich falsche Darstellung von wesentlichen Fakten oder das Weglassen von wesentlichen Fakten mit Täuschungsabsicht, insbesondere die vorsätzliche Falschdarstellung von Tatsachen im Rahmen der Finanberichterstattung.
- FRC
- Financial Reporting Council: der UK Regulierer für den Finanzmarkt
- Freiheitsgrad
- Ist ein Maß für die Bestimmtheit eines Systems. Die Anzahl der voneinander unabhängigen Parameter ist definitionsgemäß gleich mit der Anzahl der Freiheitsgrade.
- Frühwarnsysteme
- Informieren ihre Nutzer über latente Bedrohung im Sinne von bestandsgefährdenden Risiken so rechtzeitig, dass der zeitliche Vorlauf die Unternehmenführung befähigt, bereits beim erstmaligen Bekanntwerden der Bedrohung zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Bedrohung abzuwenden oder zu mindern. Frühwarnsysteme arbeiten mit Frühindikatoren, die mit langer Vorlaufzeit auf die Gefährdung hinweisen oder durch die Verstärkung schwacher Signale, die Strukturbrüche rechtzeitig ankündigen sollen. Jeder Bereich im Unternehmen muss die ihn betreffenden externen und internen Indikatoren oder schwachen Signale identifizieren, die für seine Früherkennung wesentlich sind. Dieser Begriff Frühwarnsystem liegt dem KonTraG zugrunde und hat zur Ausgestaltung der RMS geführt.
- Funktionstrennung
- Soll verhindern, dass einzelne Personen sich bereichern können und Risikopotenziale im Unternehmen entstehen. Funktionstrennung bei den Banken bedeutet die Trennung von Handel, Abwicklung und Kontrolle sowie von Rechnungswesen und Risikoüberwachung. Streng genommen dürfen dispositive Tätigkeit, abrechnende Tätigkeit sowie verwaltende Tätigkeit nicht in der Hand einer Person liegen. Dieses Prinzip, als Internal Check bezeichnet, ist eine tragende Säule im IKS der Unternehmen.
- IIA
- Institute of Internal Auditors, Orlando, USA: Standesorganisation des Berufsstands der Internen Revision mit über 100.000 Mitgliedern weltweit
- IIR
- Deutsches Institut für Interne Revision e.V., Frankfurt a.M.
- Impairment-Test
- Bilanzierungsnorm aus dem US-GAAP und nach IFRS, nach der alle Sachanlagen inkl. der immaterielle Wirtschaftsgüter, die nicht mehr kontinuierlich abgeschrieben werden, jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen werden müssen. Bei dieser Prüfung spielen Soll-Ist-Analysen im Vergleich zu Prognosen aus der Zeit des Businessplans bei der Akquisition wie auch aktuelle Marktereignisse eine bedeutsame Rolle.
- Internal Control System, auch Internes Überwachungssystem
- Ist das vom Management eingerichtete und verantwortete System von Steuerung und Kontrolle, dass den für die Unternehmenszielsetzungen gefährdende Risiken entgegengesetzt wird, insbesondere den Zielen einer effektiven und effizienten Unternehmensführung, einer Kontrolle der Geschäftsprozesse und der Informationssysteme. Es besteht aus allgemeinen und spezifischen Kontrollen, die prophylaktisch und verhindernd, aufdeckend und nachgelagert gestaltet sein können.
- ISACA
- Information System Audit Control Association: internationale Organisation der IT-Revision mit über 40.000 Mitgliedern weltweit
- Konzept
- ist die fokussierte Zusammenfassung von Ideen im Hinblick auf ein mittelfristig zu erreichendes Ziel, das in der Unternehmensrealität umsetzbar ist.
- Kontext
- Ist die Zusammenfassung aller Rahmenbedingungen, externer und interner Natur, die vom Unternehmen/ der Organisation kurzfristig nicht beeinflusst werden können, aber seinerseits den Aktionsraum des Unternehmens/ der Organisation und damit die vorhandenen Freiheitsgrade bestimmt.
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